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Neue Ära der Luftfahrt: Russischer Superjet SJ-100 geht in Serie

Neue Ära der Luftfahrt: Russischer Superjet SJ-100 geht in Serie
Der erste SJ-100 komplett aus russischer Produktion in Komsomolsk am Amur.

Der Westen verliert eine weitere milliardenschwere Schlüsselindustrie an Russland. Der Flugzeugbau wurde weltweit über Jahrzehnte hinweg von Boeing und Airbus dominiert. Doch damit ist jetzt Schluss. Denn russischen Ingenieuren ist es trotz 20.000 einzelner Sanktionen binnen drei Jahren gelungen, ein Passagierflugzeug zu konstruieren, das vollständig aus russischen Komponenten besteht. Das Flugzeug trägt die Typenbezeichnung Superjet SJ-100 und geht jetzt Serienproduktion.

von Ernst Fleischmann

In Komsomolsk am Amur hat am vergangen Freitag der erste komplett aus in Russland hergestellten Komponenten zusammengebaute und serienreife Superjet SJ-100 den Jungfernflug absolviert. Das importsubstituierte Flugzeug mit der Nummer 97004, das nach Serien-Technologien im Produktionszentrum der Filiale “Regionale Flugzeuge” (FRS) des Jakowlew-Konzerns gebaut worden war, hob vom Werksflugplatz ab. Das Flugzeug ist ausschließlich mit russischen Systemen und Aggregaten ausgestattet, darunter mit PD-8-Triebwerken des Vereinigten Flugzeugbaukonzerns OAK.

Der Jungfernflug dauerte etwa eine Stunde. Das Flugzeug wurde von der Crew des Flugtestkomplexes der FRS gesteuert, bestehend aus den Testpiloten Dmitri Sawonin, Leonid Tschikunow und dem leitenden Flugtestingenieur und Bordoperator Wladislaw Tjurin.

Der zur Aufnahme des kommerziellen Betriebs erforderliche Zertifizierungsprozess ist noch im Gange. Das Flugzeug hat einen aktualisierten, verbesserten Rumpf sowie Dutzende neuer Systeme und Aggregate anstelle der ausländischen erhalten. Derzeit befinden sich bereits 24 Serienflugzeuge in unterschiedlichen Fertigungsstadien in Produktion. Dies bestätige, dass Russland eine Luftfahrtnation war und bleibt, die in der Lage sei, moderne Flugzeuge sowohl im Rahmen internationaler Kooperationen als auch ohne Beteiligung ausländischer Partner zu bauen, so der offizielle Kommentar des nationalen Technologiekonzerns Rostec. Kirill Kusnezow, Chefkonstrukteur des SJ-100, erklärt die vorgenommenen Modifikationen:

“Die Modifizierung des Flugwerksrahmens war erforderlich, um russische Systeme und Aggregate einbauen zu können und um den Produktionsprozess und die Wartung des Flugzeugs zu vereinfachen.”

“Für uns bedeutet das Importersatzprogramm nicht nur eine neue Modifikation des Flugzeugs in der Produktionslinie, sondern auch eine umfassende technische Umrüstung auf russische Ausrüstung. Beispielsweise montieren wir die neuen Maschinen in russischer Ausführung bereits auf einem neuen, vollständig inländischen Montageband”, sagt Andrei Sojnow, Direktor des Produktionszentrums der Niederlassung in Komsomolsk. Das Programm zur Importsubstitution des Flugzeugs SJ-100 tritt nun in die Phase der Serienproduktion ein.

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